Über das Projekt
Das Team der vier Projektpartner:innen wird bis Ende Oktober 2026 ein Forschungsprojekt zur Entwicklung eines Bedarfsermittlungsinstrumentes durchführen. Mehrere Ziele werden durch das Instrument erfüllt. Die Teilhabe am allgemeinen Arbeitsmarkt soll dadurch für Menschen mit Behinderung erhöht werden. Auch die Erfüllung von Berufswünschen soll das Instrument verwirklichen.
Pro Jahr nehmen 10 mitwirkende Menschen mit Behinderung am Projekt teil. Sie helfen in Workshops mit den Projektpartner:innen Erkenntnisse zu sammeln. Diese werden genutzt um ein vielseitiges und passgenaues Bedarfsermittlungsinstrument zu entwickeln.
Zunächst soll ein technisches Hilfsmittel konzipiert werden, mit dem Menschen mit Behinderung ihren individuellen Teilhabebedarf selbstständig eruieren und auf Basis dieser Erhebung dann beim Kostenträger Unterstützung beantragen können. Ziel des Projekts ist, dass bis zum Abschluss ein marktreifes Instrument zur Verfügung steht, das Menschen mit Behinderung bundesweit zur Verfügung gestellt werden kann. Das neue Tool soll auch bei der Formulierung von Teilhabezielen helfen, damit der Erfolg der unterstützenden technischen Hilfsmittel überprüfbar wird.
Darüber hinaus sollen im Projektverlauf unterschiedlichste Teilhabehemmnisse identifiziert werden. Diese sollen im nächsten Schritt möglichst durch den Umbau des Arbeitsplatzes und durch technische Lösungen ausgeglichen werden. Im Anschluss soll der Einsatz von innovativen Technologien und künstlicher Intelligenz im Einsatz bei kooperierenden Arbeitgeber:innen ausprobiert werden. Ziel dabei ist es, neue Berufsfelder für Menschen mit Behinderung zu erschließen oder die Teilhabemöglichkeiten zu erweitern.
Menschen mit Behinderung: Sie können am Arbeitsleben besser teilhaben und sich durch technologische Unterstützung neue Tätigkeitsfelder erschließen.
Arbeitgeber:innen: Es erfolgt eine Besetzung von Stellen für die sie auf dem Arbeitsmarkt keine passenden Fachkräfte finden.
Werkstätten für Menschen mit Behinderungen (WfbM): Das Empowerment-Modell kann übernommen und bundesweit umgesetzt werden. So wird den sozialen Einrichtungen geholfen, den Transformationsprozess zu einem innovativen Arbeitgeber erfolgreich zu bewältigen
Projektphasen
Das Projekt läuft vom 1. November 2021 bis zum 31. Oktober 2026 und ist in sechs Phasen unterteilt. Hier erfahren Sie mehr über die Projektphasen:
Es werden transdisziplinäre Teams gebildet: Neben den Menschen mit Behinderung, werden Mitarbeitende der Franz Sales Werkstätten, Wissenschaftler:innen der Projektpartnern:innen sowie Arbeitgeber:innen aus der Region in Teams zusammenarbeiten. Zusätzlich werden im Laufe des Projektes immer wieder interessierte Menschen mit Behinderung akquiriert, die in den Projektworkshops der weiteren Phasen mitarbeiten.
Im Reallabor erarbeiten wir gemeinsam mit den Menschen mit Behinderung in einem partizipativen Prozess ihre individuellen Bedarfe, Wünsche und Teilhabeziele und befähigen Sie diese zu kommunizieren. Die gewonnenen Erkenntnisse bilden eine Grundlage für die Entwicklung des Bedarfsermittlungsinstrumentes. Dieses soll den Unterstüzungsbedarf abbilden und die individuellen Teilhabeziele einfach und umfassend abfragen.
Im nächsten Schritt wird gemeinsam überlegt und ausprobiert, welche Technologien Menschen mit Behinderung die Tätigkeiten am Arbeitsplatz erleichtern und wie Prozesse z.B. durch KI vereinfacht werden können.
Zusammen mit den Kooperationspartnern:innen aus Industrie und Handel werden zehn Arbeitsfelder identifiziert, die für den Praxistest der Projektergebnisse infrage kommen.
Ein erster Prototyp des Bedarfsermittlungsinstrumentes wird entwickelt und gemeinsam mit den Zielgruppen im Reallabor getestet.
Zudem werden weitere Unterstützungsmethoden für diverse Arbeitsplätze entwickelt.
Die Ergebnisse der Praxistests werden ausgewertet und der Prototyp des Bedarfsermittlungsinstruments entsprechend weiterentwickelt. Sobald die angepasste Version zur Verfügung steht, wird das Bedarfsermittlungsinstrument von einem größeren Nutzerkreis getestet und anschließend weiter optimiert. Am Ende dieser Phase soll ein marktfähiges Produkt zur Verfügung stehen.
Ziel ist eine überregionale Verbreitung des Produktes und der erreichten Ergebnisse.
Das Team der Sozialforschungsstelle hat einen Leitfaden entwickelt, in den die Erfahrungen aus dem Reallabor eingeflossen sind und die Empfehlungen für den Abbau von Hemmnissen und Hinweise zum Aufbau förderlicher Faktoren ausspricht.
Es findet eine Abschlussveranstaltung statt und das Bedarfsermittlungsinstrument steht für alle Nutzer:innen zur Verfügung.